Hieronymus Bock, der im 16. Jahrhundert in Hornbach lebte und forschte, erhält Bucheintrag
Im pfälzischen Hornbach lebte im 16. Jahrhundert der Botaniker, Arzt und lutherische Prediger Hieronymus Bock. Beinahe zwanzig Jahre lang wohnte er mit seiner Familie in dem zum Kloster Hornbach gehörenden „Kooperatorhäusl“, dass noch heute erhalten ist. Bock war einer der bedeutendsten Naturforscher seiner Zeit. Neben Otto Brunfels und Leonhard Fuchs zählt er zu den drei Vätern der Botanik. Spannende Einblicke in das Leben von Hieronymus Bock sind in der neuen Bucherscheinung „Naturforscher Südwestdeutschlands“ von Frank Heinrich zu finden. Dort sind insgesamt 20 Biografien von bekannten und unbekannten Naturforschern des deutschen Südwestens enthalten, von der Römerzeit bis heute.
Der Weg von Hieronymus Bock nach Hornbach und zum Ruhm
Die Karriere von Hieronymus Bock ist umso erstaunlicher, da seine Eltern für ihren Sohn eine katholische Klosterlaufbahn vorsahen. Nachdem Bock im Jahre 1518 jedoch Martin Luther persönlich bei einer Disputation erlebte, brannte er für den protestantischen Glauben. Im folgenden Jahr nahm er theologische und medizinische Studien an der Heidelberger Universität auf. Sein weiterer Weg führte ihn nach Zweibrücken, wo er für Herzog Ludwig II. von Pfalz-Zweibrücken als Berater und Arzt tätig wurde.
Nach dessen Tod im Jahre 1532 bot sich für Bock in Hornbach eine neue Perspektive. Wie in vielen Klöstern in dieser Zeit war auch im Benediktinerkloster zu Hornbach der Reformationsgedanke auf fruchtbaren Boden gefallen. Der Lutheraner Bock bekam 1533 von dem protestantischen Abt Johann Kindhäuser eine Stelle als Stiftsherr in dem zum Kloster gehörenden St. Fabianstift angetragen.
Bock nahm das Angebot an und lehrte seitdem an der Hornbacher Stiftsschule und predigte als ungeweihter Pfarrer die Lehre Luthers. Begleitet wurde er dabei von seiner Frau Eva Victor und den gemeinsamen Kindern.
Bocks botanische Studien im Kräutergarten des Klosters
Die Hornbacher Zeit Bocks war eine äußerst Schaffensreiche gewesen. Neben seiner Tätigkeit als Stiftsherr betrieb Bock botanische Studien. So legte er beispielsweise den Kräutergarten des Klosters Hornbach an, der sich noch heute an seiner historischen Stelle befindet. Auch schrieb Bock sein „New Kreütter Buch“, dass noch bis ins 17. Jahrhundert hinein ein Standartwerk darstellen sollte und weitere bedeutende Bücher.
Im Jahre 1550 setzte die Gegenreformation der Hornbacher Zeit zunächst ein Ende, nachdem Johann Kindhäuser als Abt durch den strengen Katholiken Johann Bonn von Wachenheim ersetzt wurde. Dieser stellte Bock vor die Wahl, entweder dem lutherischen Bekenntnis zu entsagen oder das Pfarramt abzugeben. Bock verweigerte sich und verließ Hornbach. Er zog nach Saarbrücken an den Hof des Grafen Philipp II. von Nassau-Saarbrücken.
Erst 1552 konnte Bock nach Hornbach zurückkehren, nachdem im Passauer Vertrag von 1552 Kompromisse zwischen den Katholiken und Protestanten ausgehandelt wurden. So konnte Hieronymus Bock seine letzten Jahre doch noch in Hornbach verbringen. Hier starb er 1554 und wurde in der Stiftskirche St. Fabian beigesetzt, wo noch heute eine Gedenktafel an ihn erinnert.
Fazit
Wir sind sehr stolz, dass sich Hieronymus Bock, sein Leben und Wirken in Hornbach, nun in dem schönen Buch des J. S. Klotz Verlagshaus wiederfindet. Unser Dank gilt insbesondere dem Autor des Werkes, Frank Heinrich, dank dessen Hilfe wir diesen Blogeintrag realisieren konnten und der uns wieder einmal ins Gedächtnis gerufen hat, wie einmalig und geschichtsträchtig der Boden unseres Hotels ist, auf dem unsere Gäste und wir täglich wandeln!
Wer die neue Bucherscheinung „Naturforscher Südwestdeutschlands“ erwerben möchte, sie ist über die Webseite des J.S. Klotz Verlages erhältlich:
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Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!